Die ehemalige Kreisstadt Prüm liegt mitten im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Stadt gehört zum Deutsch-Belgischen Naturpark und ist heute ein anerkannter Luftkurort. Der Name stammt aus dem keltischen und bedeutet Rauschen ("briman"), was sich auf den Fluss Prüm bezieht, welcher ein Nebenfluss der Sauer ist. Die Ortsteile Kalvarienberg, Tafel, Wirbelscheid und Walcherath gehören auch zur Stadt Prüm. Seit 1969 bis 1974 wurden zusätzlich die im Umland liegenden Orte Dausfeld, Niederprüm, Steinmehlen und Weinsfeld eingemeindet. Fast 6000 Einwohner nennen diese schöne Stadt heutzutage ihr Zuhause. Prüm besitzt wunderbar ausgebaute Wanderwege, welche förmlich zum Spazieren gehen und Natur entdecken einladen, weswegen sie auch den Beinamen Waldstadt trägt.
721 wurde die Reichsabtei Prüm von Bertrada der Älteren, der Urgroßmutter von Karl dem Großen, gegründet. Ein Jahr später wurde das Kloster durch König Pippin erneut gegründet und wurde Sitz der Karolinger (Herrschergeschlecht der westgermanischen Franken). Der Besitz der Abtei erstreckte sich vom Rhein bis zur Bretagne und in die Niederlande. Nachdem das Gebäude 1748 neu gebaut wurde, wurde die Abtei 46 Jahre später endgültig aufgelöst und die Mönche wurden vertrieben. Heute beherbergt das Bauwerk das prümer Regino-Gymnasium. Eine Besichtigung des barocken Abteigebäudes ist eine Pflicht, wenn man die schöne Stadt Prüm besucht. Beachtenswert ist das kurfürstliche Wappen an der Fassade, der Kreuzgang und der Fürstensaal, welcher heute die Schulaula enthält.
Die herrliche St. Salvator Basilika in Prüm gehörte auch zur Abtei. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie durch eine Brandkatastrophe stark beschädigt und musste fast vollständig erneuert werden. 1802 wurde die Abteikirche zur Pfarrkirche St. Salvador. 1944 wurde Prüm von den Amerikanern angegriffen. Unter der Ardennenoffensive wurde die Stadt zu 80% zerstört. Unerwartet am Heiligabend 1945 stürzte als Folge der Bombenangriffe kurz vor der Christmette das Gewölbe des gesamten Lang- und rechten Seitenschiffes der Basilika in Prüm ein. Als der Wiederaufbau 1950 größtenteils abgeschlossen war, verlieh Papst Pius XII der Kirche den Titel „Basilica minor pontificia“.
Eine weitere Sehenswürdigkeit der schönen Stadt Prüm ist der Kalvarienberg mit seinem Explosionskrater von 190 x 90 Meter. Hier geschah 1949 ein tragisches Unglück, als ein unterirdisches Sprengstofflager durch einen Brand explodierte. An diese Katastrophe in Prüm mit ihren 12 Toten, mehreren Verletzten und Obdachlosen erinnert 1979 aufgestellte, 7 Meter hohe Gedenkkreuz.
Die idyllische Stadt Prüm mit ihren kirchlichen Bauten und ihrer wunderschönen Natur ist ein Geheimtipp vieler Busreiseanbieter und allemal einen Besuch wert.