Die junge Republik Estland, ist das nördlichste der drei baltischen Staaten und wird nur von Lettland, Russland, dem Finnischen Meerbusen und der Ostsee umschlossen. Auf einer Fläche von rund 45.000 km², größer als die Niederlande oder Dänemark, leben nur etwa 1,3 Mio. Esten. Dies verspricht vor allem weite und menschenleere Naturlandschaften und jede Menge Ruhe. Nahezu 50% der Gesamtfläche ist mit Wald bedeckt und mit seinen zahllosen Küstenkilometern und Inseln (150 insgesamt, davon nur 19 bewohnt!) wird das naturnahe Estland auch Land der Inseln und Buchten genannt. Insbesondere Naturliebhaber schätzen das nordischen EU-Mitgliedsstaat, aber ebenso Kulturhungrige kommen in Städten wie Tallin oder Tartu vollkommen auf ihre Kosten. Noch steckt der Tourismus des Landes weitestgehend in den Kinderschuhen, was Ihnen heute noch die Möglichkeit gibt einen authentischen Eindruck der Naturschönheit und Kultur eines Landes, welches in der Geschichte viel zu lange Spielball der Mächtigen war, zu gewinnen!
Noch heute ist Estland ein kulturell vielseitiges Land. So sind beispielsweise nur etwas mehr als die Hälfte der Einwohner der Hauptstadt Talinn tatsächlich Esten. Diese Diversität ist vor allem durch die Besiedlungsgeschichte und teilweise unschönen politischen Entwicklungen zu begründen. Nach deutscher, dänischer, schwedischer und zarisch-russischen Besatzungen erwarb Estland im Zuge der Oktoberrevolution 1918 erstmals seine Unabhängigkeit. Doch bereits im Jahre 1940 erfolgte wieder eine Annektion und Eingliederung in die Sowjetunion. In den Jahren der sozialistischer Vorherrschaft wurde versucht eine estische Identität durch Ansiedlung nicht-estischer Bevölkerung weitestgehend zu zerstören. Nach Wiedererlangung der vollständigen Souveränität im Jahr 1991 erfolgte eine kulturelle Abgrenzung von den Einflüssen der russischen Besatzungszeit, was manchmal noch zu Spannungen führt. Bis heute fand eine Rückbesinnung auf die eigene estische Kultur und eine Neuorientierung an nordisch - skandinavischen Traditionen statt. Die Naturlandschaften Estlands gleichen einem Flickenteppich - auf kleinsten Raum finden sich eine fast einzigartige Vielfalt an Sumpf- und Moorlandschaften, Wäldern, Wiesen und Küstenformationen. Für Wanderer, Radfahrer oder Naturbeobachter ein wahres Paradies mit der Möglichkeit eine eindrucksvoll Artenvielfalt an Raubtieren, von Bär bis Wolf, und Vögeln zu beobachten. Hauptanziehungspunkt der Touristen in Estlands ist zur Zeit die mittelalterliche Hanse- und heutige Hauptstadt Talinn. Hier erwarten Sie vor allem eine unsagbar gut erhaltene mittelalterliche Altstadt. Auf und rund um den Rathausplatz spielt sich das kulturelle Leben der Stadt ab und zahllose Cafes und Geschäfte laden in den kleinen Gassen zum Stöbern ein. Unbedingtes Muss für einen Besuch der Stadt sind der Domberg mit Alexander-Newski-Kathedrale und "Langem Hermann", die Katharinenpassage sowie die Stadtmauer. Vielen Touristen zu großen Teilen unbekannt ist Tartu. Die Universitätsstadt am Ufer des Emajõgi ist die älteste Stadt des gesamten Baltikums und lädt zu gemütlichen Stadtspaziergängen, Besuch von Kunstgalerien und Besichtigungen der Ruinen der Kathedrale, Bischofsburg und Johanneskirche ein. Drittgrößte Stadt Estlands ist Narva ganz im Nordosten des Landes. Früher galt die Stadt mit der Hermann-Festung als Barockperle der Ostsee. Nach heftiger Zerstörung im zweitem Weltkrieg wurde die Stadt mit größtenteils russischer Bevölkerung modernisiert. Vor allem in den warmen Monaten ist ein Besuch des Ostseebads Pärnu dringend empfehlenswert. Die "Sommerhauptstadt" Estlands lockt mit weißen Sandstränden, Nachtclubs und mittelalterlichen Traditionen. Lassen Sie sich von der Schönheit des unbekannten nördlichen Baltikums überzeugen. Einige Reiseunternehmer nehmen sie gerne an die Hand und lassen Sie eintauen in eine faszinierende moderne und gleichzeitig historisch wertvolle Welt.